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Pieper Honig

Der Herr der Bienen

Matthias Pieper ist Hobby-Imker mit Leib und Seele / Um 16 Völker kümmert sich der Lüdinghauser

In seinem Garten stehen zwei Bienenstöcke, im Gewächshaus lagern die Honigschleuder und weitere Gerätschaften, im trockenen Keller ist das Honiglager, im Wohnzimmer hängt ein Plakat über das Leben der Biene und vorne an seinem Haus hat er einen Kleingeld-Honigautomaten in die Wand : Matthias Pieper ist Hobby-Imker mit Leib und Seele.



Der leidenschaftliche Imker ist Herr über Hunderttausende der fleißigen Insekten. „Gestartet bin ich mit drei Ablegern, aktuell habe ich 16 Völker“, erzählt der Lüdinghauser. „Im Sommer leben in einem Volk rund10 000 bis 40 000 Bienen.

Wenn Pieper einmal anfängt über seine Bienen zu erzählen, dann stoppt ihn so schnell keiner. Die Kunst des Imkerns sei es, den Grad zwischen „Eingreifen und in Ruhe lassen“ zu finden. „Ich gehe nur ans Volk, wenn es nötig ist, so ca. alle sieben bis neun Tage im Sommer “, so der 41-Jährige. „Wenn beispielsweise zu viele Pollen mit alten Waben im Stock sind und das Brutnest verstopfen oder wenn der Schwarmdruck hoch ist.“ Ansonsten lieben die Bienen ihre Ruhe. Sie haben ja genug zu tun. Und das müssen sie auch, denn wenn bei den Insekten im Sommer Langeweile aufkommt, dann könnte es schnell passieren, dass sie mit der alten Königin weiter ziehen.

Ein Bienenleben

Was machen die Bienen eigentlich den ganzen Tag? Das Leben einer Arbeiter-Sommerbienedauert in der Regel sechs Wochen. In der Zeit erfüllt sie verschiedene Aufgaben: In den ersten zwei Tagen putzt sie, dann füttert sie die ältere Brut und dann die jüngere, ab dem 13. Tag schwitzt sie Wachsplättchen aus und sie wird zur Baubiene, dann zur Wächterbiene und schließlich schwärmt sie aus, um Nektar und Pollen zu holen. Um den 35 Tag herum ist sie dann so geschwächt, dass sie stirbt. Die Königin wiederum lebt drei bis fünf Jahre und legt dabei am Tag bis zu 2000 Eier. Die Drohnen (die männlichen Bienen) sind ausschließlich dazu da, die JungKönigin zu begatten. Haben sie das getan, sterben sie anschließend. Andernfalls können sie ca. 50 Tage leben. Drohnen, die bei ihren Ausflügen in der Luft keine Königin finden, werden von den Arbeiterinnen ab dem Spätsommer nicht mehr in den Stock gelassen oder sogar getötet oder aus dem Stock geschmissen.

„Bienen geben alles für ihr Volk, lagern Giftstoffe z B. Spritzmittel wie Herbizide/Insektizide eher im Körper ein, als dass sie diese in den Honig geben“, erklärt Pieper. „Daher bekommen wir auch so sauberen Honig.“ Da er den Bienen einen Teil des Honigs wegnimmt, muss er für Futterersatz sorgen. Er gibt ihnen für den Winter Zuckerwasser/Sirup oder Futterteig. Wegen der Varroa Milbe (ein eingeschleppter Parasit aus Asien) gebe es übrigens weniger Bienenvölker ohne die Imker.

Möglichst natürlich

Zum Imkern kam der gelernte Landschaftsgärtner durch eine Weiterbildung zum Baumwart. „Mein Ausbilder damals war Imker und hat mich mit dem Bienenvirus infiziert“, erzählt Matthias Pieper. „Schon als Kind war ich eigentlich nur im Garten und habe nach Insekten und Tieren Ausschau gehalten und Bäume gepflanzt.“

Während andere Imker Styropor nutzen, ist bei fast Pieper alles aus Holz. Auch gibt es einen eigenen Wachskreislauf. Er mag es möglichst natürlich für seine Schützlinge. Und wenn er an den Völkern arbeitet, dann nutzt der Lüdinghauser einen Schleier. „Wenn ich geschützt bin, bin ich entspannter. Und die Bienen sind es dann auch.“

Zwei Mal im Jahr erntet der 41-Jährige seinen Honig und schleudert ihn. Seit 2019 lässt er ihn jährlich vom Landesverband bewerten und wurde seitdem immer mit Gold prämiert. „Im Imkerverein Lüdinghausen bin ich als Honigobmann aktiv“, erzählt er. „Wer Fragen hat, dem stehe ich mit Rat und Tat zur Seite und kann sich aber auch gerne an unseren Verein wenden.“

Honigautomat

Seine Bienenvölker hält Matthias Pieper zu Hause, in der Nähe eines Bio-Bauernhofs in Nordkirchen sowie auf einem Hof in Lüdinghausen. Der Honigautomaten ist ein Eigenbau in seiner Hauswand im Flörsel. Hier gibt´s also rund um die Uhr Honignachschub in Groß und Klein (bitte nur Kleingeld mitbringen, da der Automat nicht wechseln kann ). Nadine Wenge

 

LH-Honig, Matthias Pieper Honig, Flörsel 18, Lüdinghausen, www.lh-honig.de