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Burg Lüdinghausen


Ein Blick in die Zeit der Renaissance

Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert als Rittersitz errichtet, war die Burg Lüdinghausen später über Jahrhunderte im Besitz des Domkapitals zu Münster. Nach einem Brand in der Vorburg wurde sie 1569 bis 1574 im Stil der Renaissance wieder aufgebaut. An diese Zeit erinnert der neu restaurierte Südflügel mit Kapitelsaal, Holzdecke und Wappenbildern. Der historische Renaissanceteil der Burg kann besichtigt werden.

 Im Gewölbekeller lassen sich historische Ausgrabungen von den Stufen einer Wendeltreppe finden, die zu einem runden Treppenturm gehörten. Im Kapitelsaal lassen sich die sehr gut erhaltenen Wappentafeln bestaunen. Im Innenhof gibt es eine in Stein gemeißelte Tafel, die die Lebensmittelpreise aus den Jahren 1573/74 zeigt. Die Tafel verwundert heute sogar Fachleute.

Oftmals ist die Burg Schauplatz kultureller Veranstaltungen, von Gartenmessen oder Feierlichkeiten. Ein wahres Highlight sind die Kulturellen Veranstaltungen im Kapitelsaal, denn durch seinen reichen Wappenschmuck vermittelt der Raum eine besonders festliche Stimmung. Der Außenbereich der Burg ist jederzeit zu besichtigen, der Kapitelsaal und der Renaissanceflügel jedoch nur zu festen Öffnungszeiten. Im direkt angrenzenden „Parc de Taverny“ laden die vielen Bänke zum Entspannen ein.

Der Eckturm wurde 1314 als „altes Steinhaus“ erstmals erwähnt. Seine noch vorhandenen Mauern sind zu erkennen, wenn man außen um die Burg herumgeht. Bereits im 13. Jahrhundert war der Wohnturm nach Norden erweitert sowie der Bergfried errichtet worden, der 1829 abgerissen wurde, der aber noch durch eine besondere Pflasterung im Hof zu erkennen ist (Foto). Hier wurden damals Schwerverbrecher, gefangene Soldaten und angebliche Hexen eingekerkert. Zur Burg Lüdinghausen gehörte auch eine Vorburg mit möglicherweise einer Kapelle, Torhaus und Stallungen sowie ein Bauhaus und die davor liegende Freiheit.

 

Zur Geschichte:

Die Renaissanceburg Lüdinghausen liegt auf der östlichen Seite der Vischeringschen Stever in einem weiten Bogen des Flusses. Zusammen mit der 700m nördlich gelegenen Burg Vischering und der Burg Wolfsberg, die sich nur 300m entfernt im Süden befindet, bildet sie eine einmalige Denkmallandschaft. Die erste schriftliche Erwähnung aller drei Burgen stammt aus dem Jahre 1271. Damals setzte sich der Bischof von Münster gegen das Machtstreben der Ritter von Lüdinghausen, die zu jener Zeit auch die Burg Wolfshelm besaßen, zur Wehr und bemannte eine später Vischering genannte Burg mit seinem Drosten.

Burg, Stadt und einige Bauerschaften von Lüdinghausen gehörten von 800 bis 1803 zu dem Kloster Werden (heute in Essen), das sie als Lehen weitergab. Nach dem Aussterben des letzten Lehnsnehmers aus dem Geschlecht der Ritter von Lüdinghausen im Jahre 1443 und einer kurzen Phase in bischöflicher Hand, wurde ab 1509 das Domkapitel in Münster neuer Vasall. Das Domkapitel übertrug sein "Amt Lüdinghausen" in der Folgezeit jeweils einem Mann aus den eigenen Reihen.

 

Gottfried von Raesfeld

Der wohl bekannteste Amtsmann oder Amtsherr ist Gottfried von Raesfeld (1568-1586). Als Domdechant war er der mächtigste Mann im Domkapitel. Dieses beauftragte ihn, die baufällige Burg Lüdinghausen und deren Vorburg, die kurz nach Raesfelds Amtsantritt abbrannte, neu zu errichten. Er baute sie zu einem ansehnlichen Domherrensitz im Renaissancestil für 6000 Taler aus.

Von dem raesfeldschen Bau bestehen noch heute der z. T. auf älteren Grundmauern errichtete komplette Südflügel sowie der Rest einer Treppe im heutigen Eingangsbereich der Hauptburg, außerdem der Giebel des Bauhauses (Ökonomiegebäude) auf der Vorburg. Eine Vielzahl von Wappen auf Türstürzen, Kaminsimsen und Hausfassaden weisen auf den Bauherrn und das Münsteraner Domkapitel hin.

Seit 1879 ist die Burg in städtischem Besitz. Der gesamte Westflügel, der heutige Turm sowie das Torhaus auf der Vorburg entstanden anstelle von älteren Gebäuden um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert, als die Burg die Landwirtschaftsschule beherbergte. Nach einer Renovierungszeit von fast fünf Jahren steht die Renaissanceburg Lüdinghausen seit 2002 der Öffentlichkeit als sozio-kulturelles Zentrum zur Verfügung.

Im März 2004 haben Lüdinghauser Bürgerinnen und Bürger den Verein „Freunde der Burg Lüdinghausen“ gegründet, um die sozio-kulturelle Einrichtung "Burg Lüdinghausen" zu begleiten, ihre zweckentsprechende Nutzung zu fördern und im Rahmen der Kulturpflege den Renaissanceteil der Burg zu präsentieren.

 

Öffnungszeiten

Apr-Okt: Mi-Sa 14:00-17:00

Apr-Okt: So 11:00-17:00

 

Burg Lüdinghausen

Amtshaus 14

59348 Lüdinghausen

Telefon 02591/926176

info@burg-luedinghausen.de

www.burg-luedinghausen.de

 


Freunde der Burg

Im Jahre 2004 wurde der Verein Freunde der Burg Lüdinghausen gegründet. Hatte doch die Stadt Lüdinghausen im Jahr 2000 die in den letzten Jahren stark vernachlässigte Burg Lüdinghausen grundlegend renoviert.

Es galt dieses neu geschaffene Kleinod für die Stadt Lüdinghausen den Besuchern auf angemessene Weise zu präsentieren. Die „Freunde der Burg Lüdinghausen“, kurz „Burgfreunde“ genannt, übernehmen seitdem ehrenamtlich die Burgaufsicht und ermöglichen es Besuchern samstags, sonntags und an Feiertagen die Burg zu besichtigen. Darüber hinaus bieten sie Burgführungen an, bei denen Interessierte tiefere Einblicke in die Geschichte und die Architektur des Gebäudes erhalten.

2004 wurde der Verein mit 28 Mitgliedern gegründet, im Jahr 2019 waren es 63. Elf der Mitglieder sind ausgebildete Burgführer.

Insgesamt wurden in der Zeit zwischen 2003 und 2019 genau 134.454 Besucher gezählt, davon 104.397 während der von den Burgfreunden betreuten Öffnungszeiten.

Öffnungsdienst: An den Wochenenden von April bis Oktober und an Feiertagen. An diesen Tagen kümmern sich  die Burgfreunde ehrenamtlich um die Burgaufsicht und laden zu einem kostenlosen Besuch ein.

Burgführungen: Einmal im Monat von April bis Oktober bieten die Burgfreunde um 15 Uhr eine kostenlose Führung durch die Burg an.

Infomaterial: Die Burgfreunde erstellen Flyer und anderes Infomaterial über die Burg Lüdinghausen und stellen dieses kostenlos zur Verfügung.

Finanzierung von Renovierungsarbeiten: Die Burgfreunde sammeln finanzielle Mittel für nötige und sinnvolle Restaurierungsarbeiten an der Burg.

Tag des offenen Denkmals und Schlösser- und Burgentag: Regelmäßig stellen die Burgfreunde zu beiden jährlich wiederkehrenden Anlässen ein Programm auf die Beine.

Ferienprogramm: Die Burgfreunde beteiligen sich am Sommerferienprogramm der Stadt Lüdinghausen mit Aktionen auf der Burg.

 

Die Burgfreunde haben zum vergangenen Tag des offenen Denkmals sogar einen Film über die Burg erstellt: Hier geht´s zum Video.

 

www.burgfreunde-lh.de

 

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