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Burg Vischering


Mittelalterliche Luft schnuppern

 

Wer ein Mal mittelalterliche Luft schnuppern möchte, sollte sich einen Besuch der Burg Vischering nicht entgehen lassen. Sie gehört zu den ältesten und zugleich besterhaltenen so genannten Ringmantelburgen mit nahezu kreisförmigen Grundriss im nordeuropäischen Raum und ist längst überregional bekannt.

 

 

Auf einem Unterbau aus Pfählen entstand 1271 eine wehrhafte Verteidigungsanlage mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf separaten Inseln inmitten eines ausgedehnten Gräftensystems. Allein schon die lange Zufahrt, das so genannte Vorwerk, war mauerbewehrt und zu beiden Seiten von Wasser umgeben. Der Zugang zur Vor- und Hauptburg wurde mit Zugbrücken kontrolliert. Mauern, Tore und Wassergräben sollten Eindringlingen Widerstand entgegensetzen.

 

 

Renaissance

 

Eine trutzige Wehrhaftigkeit ist auch heute noch zu erkennen, auch wenn sich das Gesicht des Baudenkmals über die Jahre gewandelt hat. Denn: 250 Jahre lang widerstand die Burg allen Übergriffen, bis ein Teil der Gebäude 1521 einem Feuer zum Opfer fiel. Der Wiederaufbau erfolgte im Stil der Renaissance. Erhaltene Mauern wurden in das neue Bauwerk integriert, gut zu sehen im „Großen Saal“ oder auch Rittersaal, mit einem Rest der ursprünglichen runden Außenwand. Für die zusätzlich eingebauten Teile wurden Gestein aus dem Steinbruch Seppenrade verwendet. Zierteile, Medaillons und Fenstergewände wurden aus Baumberger Sandstein hergestellt. Die Ausgestaltung der Räume spiegeln das Bedürfnis nach mehr Lebensqualität wieder.

 

 

Bauzeiten und Einflüsse

 

1271 Baubeginn durch Droste Albert von Wulfheim

 

1289 Kornmühle auf der Vorburg wird in Betrieb genommen, über einen Schieber wird der Wasserbedarf der Gräfte reguliert, der Steverabsturz dient dem Betrieb des Wasserades

 

1414 Erste urkundliche Erwähnung des Bauhauses (Lager- und Umschlagplatz für landwirtschaftliche Erzeugnisse), ebenfalls erwähnt: Neues Steinhaus und Bergfried

 

1519 Bauinschriften weisen aus, dass den Ausbau zur Burg in der heutigen Gestalt die nächsten vier Generationen der Familie Droste bewerkstelligten.

 

Die Burg ist bis heute Stammsitz der Drosten zu Vischering geblieben. Seit 1972 hat der Kreis Coesfeld die Burg gepachtet und sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – mit Museum, Burgenführungen zur Geschichte, vielen verschiedenen Ausstellungen, Kunst und Kultur.

 

Der alte Wall rund um die Außengräfte ist dicht von zahlreichen, 350 Jahre alten Hainbuchen bewachsen. Ihre knorrigen Stämme erinnern daran, dass sie einst als so genannte Gebück-Hecke bearbeitet wurden, um einen undurchdringlichen natürlichen Schutzwall zu bilden.

 


Museum

Doch die im Jahre 1271 erbaute Burg Vischering ist heute nicht nur ein Ort der Geschichte. Sie ist auch außerschulischer Lern-, Bildungs- und Begegnungsort.

Nach der denkmalschutzgetreuen Sanierung der Gesamtanlage 2018 gibt es gleich auf drei Etagen viel Neues zu entdecken. So wurde parallel zu der aufwendigen Sanierung die dort angesiedelte Dauerausstellung im Rahmen des Regionale-Projekts „WasserBurgenWelt“ völlig neu konzipiert und medial modernisiert.

Im Sockelgeschoss informiert die Vischering zudem als „Portal der Burgen und Schlösser im Münsterland“ über die touristischen Angebote der Region. Anschaulich wird den Besuchern der reiche Kulturschatz der Region nähergebracht – denn die Burg Vischering ist für viele Gäste in der Region der erste Ankerpunkt.

In der ersten Etage, in der sich vorher das Münsterlandmuseum befand, ist ein neues historisches Museum entstanden, das die lange Geschichte der Burg inmitten Westfalens beleuchtet. Diese Ausstellung wird im ebenfalls neu gestalteten Außenraum der Burg noch weitergeführt.

Im Obergeschoss finden sich neuerdings Bildungs- und Seminarräume, die nicht nur für das museumspädagogische Programm, sondern auch zum Zwecke der Weiterbildung genutzt werden können.

 

Die Ausstellungsflächen für Kinder sind in der Hauptburg zu finden. www.burg-vischering.de

 

 

In der Burg Vischering kann der Besucher tief in die Geschichte des Mittelalters eintauchen und unter anderem diese historischen Exponate bewundern: Ein Bett gehörte Georg Heidenreich Droste zu Vischering und seiner Frau Jaspara, ein aufwendig gearbeitetes Baldachinbett mit Schnitzereien aus der christlichen Ikonografie (Mitte 16. Jahrhundert).

Ein Tafelgemälde zeigt den heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen (Mitte 15. Jahrhundert, unbekannter Künstler, Öl auf Holz. Er ist als „Soldat Christi“ Schutzpatron von Rittern und Burgen. Auch die Kapelle von Burg Vischering ist ihm geweiht. Das Bernsteinkreuz stammt möglicherweise aus dem bernsteinreichen Ostpreußen. Elfenbeinarbeiten zeigen Jesus vor der Kreuzigung, betend im Garten Gethsemane (17. Jahrhundert, unbekannter Künstler).

Halsband des Lambert von Oer: Gut erkennbar ist die Stelle, an der das Halsband aufgebrochen wurde, vermutlich von einem Schmied, der den raffinierten Mechanismus nicht durchschaute (um 1520).

 

Informationen über Eintrittspreise, Öffnungszeiten und Führungen:

 

Burg Vischering
Berenbrock 1
59348 Lüdinghausen
Tel.: + 49 (0)2591 7990-0
Fax: + 49 (0)2591 7990-28
E-Mail: kultur@kreis-coesfeld.de

 

www.burg-vischering.de


Brot aus dem historischen Holzofen

Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Vorburg der Burg Vischering angelegt, worauf sich das Bauhaus und die zweiflügelige Remise mit dem jetzigen Cafe Reitstall befindet.

In den früheren Zeiten kamen hier die Pferde der Ritter unter. Bei der Umgestaltung zum Cafe hat der Inhaber Jörg Terjung darauf geachtet, den historischen Charme zu erhalten, so dass u. a. noch die Pferdeboxen und die Sandsteintröge zu bewundern sind. Einen einzigartigen Ausblick auf die Burganlage bietet die großzügige Außengastronomie auf dem Vorhof der Burg. Die Bäckerei Terjung backt nach alter Tradition mit hochwertigen, zumeist regionalen Produkten. Sie ist bekannt für Ihre Konditorwaren und für ihre ausgefallenen Brotkreationen wie zum Beispiel das „Blumenwiesenbrot“.

Aus der Leidenschaft fürs Backen heraus hat Jörg Terjung auch den historischen Holzofen im Backhaus auf der Vorburg wiederbelebt. Zum Anfeuern des Ofens werden 20 Buchenscheite entzündet, nach drei Stunden werden die Brote dann auf die erhitzten Steine geschoben. Sobald der Duft des frischen Brotes über den Hof zieht, bilden sich schon Schlangen vor dem kleinen Verkaufsfenster, um ein Rosinenbrot, ein urig-kräftiges Grafenbrot oder ein etwas feineres Burgherrenbrot zu erstehen.

Das Backhaus ist ein echter Besuchermagnet. Man kann dem Bäcker bei der Arbeit zuschauen und Wissenswertes übers Backen, Sauerteigbrote, Holzöfen etc. erfahren. Kleine Probierstückchen runden das Erlebnis ab.

ww.cafe-reitstall.de

 

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