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Chris Masche

Chris Masche zieht in die Bischofswerke

Seit über zehn Jahren gibt es CM-Guitars in Lüdinghausen

Chris Masche ist ein Unikat. Musiker, Gitarren-verrückt, authentisch. Wer seinen Laden betritt, wird geduzt – egal ob zehnjähriger Gitarrenschüler oder dessen 70-jährige Oma. „Daran mussten sich die Leute erst gewöhnen. Aber das bin ich“, sagt der Inhaber von CM-Guitars, dem Gitarrenladen an der Hans-Böckler-Straße.



Seit 25 Jahren verkauft der 46-Jährige Gitarren, zehn Jahre davon in Lüdinghausen. Alles, was er vorher beruflich gemacht, hat er drangegeben. Obwohl alle gesagt haben: Von einem Gitarrenladen kann man doch nicht leben. „Aber die Gitarren, die sind mein Leben“, sagt Chris Masche. 

Neuer Laden auf 400 qm

Sein jetziges Geschäft platzt aus allen Nähten, er braucht mehr Platz. Daher wird Chris Masche Anfang des Jahres wird seine Sachen packen und den Laden ein paar Meter weiter neu eröffnen, in den Bischofswerken, der ehemaligen Stahlgießerei. „Ich komme aus dem Pott und daher hat mich das Gebäude immer schon interessiert, das ist ein Stück Industriekultur.“ Im Moment wird noch saniert und renoviert, das Gebäude soll erhalten bleiben, wie es ist. Auch der Schriftzug im Klinker bleibt. Anfang 2023 öffnet CM Guitars dann auf 400 qm. Der Laden erstreckt sich über zwei Etagen. Und ganz oben ziehen Chris Masche und seine Freundin Sandra selbst ein. „Ohne Sandra hätte ich das alles gar nicht geschafft. Sie hält mir den Rücken frei, wo es nur geht“, bedankt sich Masche bei seiner Freundin. Auch eine Schanklizenz hat er beantragt. Nicht, um aus seinem Laden eine Kneipe zu machen. „Sondern um Dir einen Cognac in deinen Kaffee kippen zu dürfen, wenn Du einen bei mir trinkst.“

Bitte Kuchen mitbringen

Geöffnet hat CM-Guitars derzeit montags, mittwochs und freitags von 10 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr, dienstags und donnerstags von 15 bis 19 Uhr und samstags von 10.30 bis 14 Uhr. „Ich komme aber auch abends oder sonntags in den Laden. Sonntags aber nur, wenn der Kunde Kuchen aus seiner Heimat mitbringt oder Marzipantorte vom hiesigen Bäcker“, erzählt Chris Masche und muss lachen. „So will ich meinen Laden führen. Das ist für mich Einkaufserlebnis. Die Leute sollen sich an den bekloppten Dicken erinnern, dem man sonntags ein Stück Kuchen mitbringen muss und nicht, wie sie online eine Gitarre gekauft haben.“

Online gibt´s bei ihm sowieso nicht. „Wir sind absolut Oldschool und verschicken keine Gitarre. Spiel das Ding und nimm es mit – so geht das hier.“ Da Chris Masche nur gebrauchte Gitarren, B-Ware und Messestücke verkauft, hat er jede Gitarre auch nur ein Mal. „Ich muss keine Verkaufszahlen von Herstellern erfüllen. Daher verkaufe ich ehrlich und kann abends in den Spiegel schauen.“ Gute Beratung sei bei ihm das A und O, nur damit könne man sich gegen das Internet behaupten. Außerdem möchte er, dass sich jeder beim ihm wohlfühlt. Und das tun seine Kunden. Die 70-jährige Oma kommt heute noch ab und zu auf einen Kaffee vorbei. „Und mir geht jeden Tag das Herz auf, wenn ich in meinen Laden darf. Wer kann das über seinen Beruf sagen?“

Konzertgitarre bis Metallbrett

Von der Schüler-Konzertgitarre bis zum zackigen Metallbrett – bei Chris Masche gibt´s alles, was nicht mehr als 600 Euro kostet. Das ist seine Nische. Auch Zubehör verkauft er, dazu Fahnen, Aufnäher, Gürtelschnallen, etc. „Hiervon möchte im neuen Laden mehr zeigen.“

Der neue Standort ist nicht nur perfekt für den Laden, sondern auch als Basis für seine Band „Légère“. „Wenn wir mitten in der Nacht von Konzerten kommen und das Equipment ausräumen, interessiert es hier niemanden, wenn wir laut sind. Wir haben ja keine Nachbarn.“ Nadine Wenge

www.cm-guitars.de