Interview mit Richard Borgmann

»Dem Glasfaseranschluss gehört die Zukunft im Bereich Kommunikation.«

Schnelles Internet, Glasfaserleitung – das Thema ist kompliziert. Wir bringen Licht ins Dunkel und sprachen mit Bürgermeister Richard Borgmann über den Ausbau des Glasfasernetzes in Lüdinghausen.



Herr Borgmann, nach Seppenrade, Am Hüwel und Große Busch hat nun auch die Stadt Lüdinghausen die Möglichkeit auf das Glasfasernetz. Wieso unterstützen Sie, die Politik und auch die Wirtschaftsförderung dieses Vorhaben?

Die Verwaltung und auch die Politik haben natürlich immer den Blick nach vorn in die Zukunft gerichtet. Und wenn man sich die technischen Veränderungen der vergangenen Jahre und die daraus resultierenden künftigen Herausforderungen ansieht, gelangt man schnell zu dem Schluss, dass vor allem die Bedeutung des Internets sowohl im privaten als auch im wirtschaftlichen Bereich immer mehr zunimmt. Eine schnelle, leistungsfähige Internetverbindung ist daher unablässig für die künftige Ausrichtung der Stadt Lüdinghausen als Wohn-, Wirtschafts- und Bildungsstandort. Aktuell haben wir die große Chance, ein leistungsfähiges Glasfasernetz in Lüdinghausen zu erhalten, womit eine hochmoderne Kommunikationsinfrastruktur entsteht, die den Anforderungen der Zukunft gewachsen sein wird. Diese Möglichkeit dürfen wir uns einfach nicht entgehen lassen!

 

Wie wichtig ist die neue Infrastruktur für Lüdinghausen?

Dem Glasfaseranschluss gehört die Zukunft im Bereich Kommunikation. Selbst größte Daten- und Informationsmengen werden blitzschnell übertragen. Die Glasfaserleitung endet nicht mehr am Verteilerkasten auf dem Bürgersteig, sondern wird bis in die Wohnung oder ins Haus geführt, sodass zu keiner Zeit Geschwindigkeitseinbußen zu verzeichnen sind. Die momentane Internetverbindung in Lüdinghausen wird meist über das herkömmliche Kupfernetz durchgeführt. Die Strecken zum Hauptverteiler sind in vielen Fällen zu lang und nicht zukunftsfähig. Auch Techniken wie VDSL wäre nur eine teure Zwischenlösung, da die benötigten Internetgeschwindigkeiten künftig um ein vielfaches steigen werden. Diese Anforderung ist nach derzeitigem Stand nur mit Glasfaser realisierbar.

 

Haben nur die Privathaushalte in der Stadt die Chance  auf einen Glasfaseranschluss oder auch die Gewerbegebiete?

Die Unternehmen in den Gewerbegebieten entlang des Dortmund-Ems-Kanals hatten während der Nachfragebündelung in Seppenrade auch die Chance, sich für einen Glasfaseranschluss zu entscheiden. Eine Vielzahl hat diese Möglichkeit genutzt, so dass auch hier der Ausbau kurz vor der Beendigung steht. Die Unternehmensansprache bezüglich des Gewerbegebiets Ascheberger Straße läuft derzeit parallel zur Nachfragebündelung der Privatkunden in Lüdinghausen, sodass auch die dortigen Unternehmen hoffentlich bald die neue Technik genießen können.

 

Werden Sie für die städtischen Einrichtungen (Schule, Kindergärten etc.) einen Glasfaserantrag stellen? Wie sieht es mit dem Rathaus aus?

Ja, wir prüfen derzeit, inwieweit die städtischen Einrichtungen einen Glasfaseranschluss erhalten können.

 

Wenn die Quote von 40% bei den Haushaltehalten erreicht wird, bekommt Lüdinghausen einen flächendeckenden Ausbau der Glasfaser?

Ja, dies war von Anfang an unser Ziel. Da auch im Außenbereich die Planungen durch die Firma Muenet mit den Ortsvereinen zügig voranschreiten, hätten wir bei einer erfolgreichen Nachfragebündelung in Lüdinghausen ein flächendeckendes Glasfasernetz, das sich dann nicht nur auf Seppenrade und Am Hüwel beschränkt.

 

Man hört von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag, den das Projekt kosten wird. Wie hoch ist die finanzielle Beteiligung der Stadt beim Ausbau?

Wir kooperieren natürlich sehr stark mit der Deutschen Glasfaser und unterstützen das Projekt mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Eine finanzielle Beteiligung ist nicht möglich, da wir ansonsten in den privatrechtlichen Wettbewerb eingreifen würden.

 

Der Glasfaserausbau in Seppenrade ist kurz vor der Fertigstellung, habe Sie im Rathaus schon Rückmeldungen über den Verlauf bekommen?

Gerade zuletzt wurde mir von einer Störung berichtet, die aber zur Freude des Bürgers innerhalb von einer Stunde behoben wurde. Darüber hinaus gibt es vereinzelt Beanstandungen, vor allem hinsichtlich der Bautätigkeiten. Dies wird aber hauptsächlich nicht an uns, sondern an die Deutsche Glasfaser direkt herangetragen. Von unserer Seite aussind wir sehr froh, dass dieser Schritt hin zum flächendeckenden Glasfasernetz in Lüdinghausen fast abgeschlossen ist.

Bürgermeister Borgmann sieht den Schritt zum flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes als fast abgeschlossen.
Bürgermeister Borgmann sieht den Schritt zum flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes als fast abgeschlossen.