· 

Onboarding Lüdinghausen

Onboarding Lüdinghausen

Leben und Arbeiten in der Steverstadt

Warum ziehen junge Familien nach Lüdinghausen? Warum lebt und arbeitet es sich hier so gut? Und was macht die Anziehungskraft der Steverstadt aus? Nadine Wenge hat drei junge Paare besucht und mit ihnen darüber gesprochen. Sven und Verena Dütting, Felix und Prof. Alexandra Röing genannt Nölke (Foto l.) sowie Johannes und Anna Klippel. Und alle sind sich einig: „Lüdinghausen ist einfach schön“.



„Wie eine Märchenstädtchen“

Anna und Johannes Klippel (Foto l.) kamen an einem Freitagabend aus Wiesbaden in die Stadt, um sich eine Wohnung anzuschauen. Sie kannten Lüdinghausen bereits, weil Annas Tante hier wohnt. Und immer, wenn sie zu Besuch waren, waren sich beide einig: „Mensch, hier ist schön.“ An besagtem Abend liefen sie nach der Wohnungsbesichtigung über die Mühlenstraße Richtung Burg. „Es war Abendmarkt“, erinnert sich Johannes Klippel. „Und da war es endgültig um uns geschehen. Es wirkte wie ein Märchenstädtchen.“

Das war 2017. Die beiden ausgebildeten Osteopathen waren in die Stadt gekommen, um sich mit ihrer Praxis für Osteopathie „In guten Händen“ selbstständig zu machen. Durch einen Zufall lernten sie Andrea Teipel kennen und kamen dort erst ein Mal „zur Untermiete“ unter. Als sich die Gelegenheit bot, in ihre jetzigen Räume im Ärztehaus an der Neustraße einzuziehen, schlugen sie zu. „Mit 125 qm war die Praxis zwar zuerst ganz schön groß, aber es passte einfach“, erzählt Anna Klippel. Mit Hebamme Annette Höning zog kurz darauf eine Untermieterin mit ein. „Eine Super-Symbiose, weil wir zum großen Teil auch Schwangere und Babys behandeln“, so Johannes Klippel.

Heute ist die Praxis so etabliert, dass die beiden zum 1. April gerne den ersten Osteopathen anstellen und gerne noch eine weitere halbe Stelle besetzen würden.

Anna Klippel: „Stand heute gehen wir hier nie wieder weg. Die Existenzgründung lief bilderbuchmäßig. Wir genießen eine ultrahohe Lebensqualität. Wenn ich mit unserer Hündin Edda mittags an den Burgen entlang marschiere, denke ich: Hey, das ist mein Weg zur Arbeit.“ Ihnen war es wichtig, alles am Ort zu haben, nicht aufs Auto angewiesen zu sein. Weitere Pluspunkte für Lüdinghausen: Viel Wasser, gute Gastronomie, ein Markt. Menschlich fühlen sich die beiden super aufgehoben: „Die Menschen hier sind supernett.“ Sie sind Mitglied im Tennisverein, Johannes Klippel betreut ehrenamtlich die Fußballer von Union Lüdinghausen, Anna Klippel engagiert sich im Tierheim und ein Mal im Monat behandeln sie die Bewohner des Caritas-Wohnheims. 

„Eigentlich hatten wir mal von einem Resthof geträumt, in dem wir auch unsere Praxis eröffnen wollten“, erzählt die 29-jährige. „Mittlerweile sind wir auf dem Boden der Tatsachen gelandet und wären schon froh, wenn wir überhaupt ein Haus oder Grundstück finden würden.“ „Wenn es einen Kritikpunkt gibt, dann wohl der, dass es für junge Paare, die noch keine Kinder haben, sehr schwierig ist, ein schönes Grundstück zu bekommen“, ergänzt ihr Mann.

 

„Hier können die Zwillinge groß werden“

Felix Röing genannt Nölke ist Rückkehrer. Der gebürtige Lüdinghauser kam 2020 gemeinsam mit seiner Frau Alexandra zurück in die Steverstadt. Nach über 10 Jahren in Bayern und zweieinhalb Jahren Berlin entschied sich das Architektenpaar für einen Umzug nach Lüdinghausen. „Ich war im Bundesbauministerium tätig und meine Frau hat das Büro aufgebaut“, erzählt Felix Nölke. „Dann stand Nachwuchs an und wir überlegten uns, ob wir alles auf eine Karte setzen und gemeinsam das Büro betreiben. Das hatten wir schon lange im Hinterkopf.“

Gesagt, getan: Das Paar zog in eine Stadtvilla an der Steverstraße, Garten an Garten mit den Großeltern, in der auch das Architekturbüro untergebracht ist. „Hier können wir Beruf und Familie hervorragend vereinen und wir können uns vorstellen, dass unsere Zwillinge hier groß werden“, erklärt Alexandra Nölke. Während ihr Mann Lüdinghausen immer schon zu schätzen wusste, war für die 38-Jährige zum einen die Nähe zu Münster entscheidend. „Wir hoffen, Absolventen von der Uni für unser Büro gewinnen zu können.“ Zum anderen habe Lüdinghausen viele Kitas sowie gute Schulen. „Lüdinghausen ist keine Landei-Stadt und auch keine Schlafstadt, sie liegt eine halbe Stunde vom Ruhrgebiet und Münster entfernt. Das ist vergleichbar mit dem Vorort einer Großstadt“, so Felix Nölke. Die Stadt habe in den letzten zehn Jahren wahnsinnig viel richtig gemacht, sagt der 39-jährige Architekt mit Hinweis auf die Wasserburgenlandschaft, die Innenstadt oder auch die Belebung des Kirchplatzes. Wenn er sich etwas wünschen dürfte, dann wären das innovativere und bezahlbare Wohnkonzepte abseits des üblichen Einfamilienhauses sowie die Schließung von Baulücken in der Innenstadt. „Es ist schade, dass an vielen schönen Stellen in der Stadt Parkplätze statt Häuser sind“, sagt Alexandra Nölke. Auch die Belebung des Kanals und des Klutensees als Naherholungsgebiete können sich die beiden vorstellen.

Der Kreis Coesfeld sei kerngesund, eine Wachstumsregion und daher auch für ihr Architekturbüro sehr interessant. „Beruflich sind wir hier sehr gut angekommen. Der Umbau des Klosters in Seppenrade ist ein tolles Projekt, bei dem wir gerade das umsetzen, was wir uns für Lüdinghausen und Seppenrade wünschen: Mehr-Generationen-Wohnen. Meine Frau ist darüber hinaus dem Ruf als Professorin für Architektur an die IU Internationale Hochschule gefolgt.“

Lüdinghausen sei eine Stadt, die seinesgleichen sucht. „Wir haben Freunde aus ganz Deutschland, die uns besuchen. Die haben sich das Münsterland ganz anders vorgestellt. Wenn sie dann die Wasserburgenlandschaft, das Schloss Nordkirchen und Münster kennen gelernt haben, sind die alle begeistert“, so Alexandra Nölke. Felix Nölke erinnert sich noch an viele westfälische und gutbürgerliche Restaurants und Kneipen, die es in seiner Jugend in Lüdinghausen gab. „Es wäre schön, wenn das wieder aufleben würde.“

 

Liebe auf den ersten Blick

Verena und Sven Dütting (Foto unten) hatten sich vor zwei Jahren auf den ersten Blick in die Stadt verliebt. „Uns war klar, dass wir ins Münsterland wollten und haben geschaut, was ziemlich mittig zwischen unseren Heimatorten liegt. Das war Lüdinghausen“, erzählt Sven Dütting. An einem verregneten Sonntag statteten sie der Stadt einen Besuch ab und waren beide überzeugt: „Wenn es uns unter den Umständen schon so gut gefällt, dann ziehen wir hierher.“

Bereits ein halbes Jahr später bezogen sie ihre Wohnung und fühlen sich seitdem hier pudelwohl. Sven Dütting arbeitet seit August letzten Jahres als Leiter des Qualitätsmanagement bei der PE.WE. GmbH. „Für diesen Job war es mitentscheidend, dass ich hier sesshaft bin“, erzählt der 32-Jährige. „Weil man jemanden wollte, der der Firma länger erhalten bleibt.“ Verena Dütting arbeitet beim Institut der Feuerwehr NRW in Münster, inklusive Homeoffice. „Das passt hervorragend“, so die 26-Jährige.

„Lüdinghausen hat uns gecatcht mit der schönen Größe, dem vielen Wasser, der guten Anbindung und seinen kleinen Gässchen und Giebelhäuschen. Ein bisschen wie ein kleines Münster“, erzählen die beiden. „Und was uns sofort aufgefallen war: Die Menschen hier sind superfreundlich!“ Weitere Pluspunkte: Kino, viel Kultur, inhabergeführte Geschäfte. „Wir haben an der Nachtwächterführung für Neubürger teilgenommen, sind bereits Kanu auf der Stever gefahren, sind Mitglied in verschiedenen Facebook-Gruppen – wenn Lüdinghausen, dann auch richtig.“ Bei aller Schwärmerei für die Stadt haben die beiden aber auch drei Wünsche: Mehr Gastro am Marktplatz, eine Kneipe, die nachts länger geöffnet ist. Und: Die Chance auf ein eigenes Haus.